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VR
MEDICUS
TRENDS.
Bereits seit einigen Jahren zeichnen sich in der ambulanten ärztlichen Versorgung auffällige Veränderungen ab.
Diese Trends haben Auswirkungen auf die Versorgungsstrukturen, die künftig von größeren Kooperationen mit
angestellten Ärzten geprägt sein werden.
Jahr 2016 bereits bei 46,5%. Dabei waren Frauen im Jahr
2016 in der Gruppe der ambulant tätigen angestellten
Ärzte mit einem Anteil von 62,7% besonders stark vertre-
ten. Insgesamt stieg die Zahl der im ambulanten Bereich
angestellten Ärztinnen zwischen 2006 und 2016 um das
3,3-fache auf 20.268.
4. Steigende Zahl ausländischer Ärzte:
In Deutschland ar-
beiten immer mehr ausländische Ärzte. Diese sind jedoch
nach wie vor hauptsächlich in den Krankenhäusern be-
schäftigt. Nur ein kleinerer Teil der insgesamt 46.721 Me-
diziner (2016) arbeitet im ambulanten Bereich. Ende 2016
nahmen insgesamt 4.708 ausländische Ärzte an der am-
bulanten Versorgung teil – und damit fast 31% mehr als
noch 2006.
Bei der Betrachtung der Praxisstrukturen fällt auf, dass die
traditionelle Einzelpraxis nach wie vor die beliebteste Form
der Organisation der ambulanten Versorgung ist (vgl. Abb.).
Die Einzelpraxen nahmen jedoch von 2013 bis 2016 stärker
ab (-4,2%) als die Berufsausübungsgemeinschaften (-2,9%),
während die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) mit
24,1% ein sehr dynamisches Wachstum verzeichneten.
Bei einer detaillierten Betrachtung zeigt sich, dass immer
mehr Einzelpraxen mit angestellten Ärzten arbeiten. So re-
Das deutsche Gesundheitsversorgungssystem steht vor gro-
ßen Herausforderungen. Neben der demografischen Entwick-
lung, steigenden Zahlen bei den chronischen Erkrankungen,
der Rückkehr ansteckender Krankheiten, den abnehmenden
familiären Hilfsstrukturen sowie den zunehmenden Kosten
im Gesundheitswesen bereitet vor allem der Fachkräfte- und
Ärztemangel Sorgen. Parallel hierzu zeichnen sich im ambu-
lanten Bereich bereits seit Jahren strukturelle Veränderungen
ab, die langfristig zu Versorgungsproblemen führen können.
Anhand der Versorgungsdaten der Bundesärztekammer und
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung lassen sich diese
Trends belegen:
1. Sinkende Zahlen bei den niedergelassenen Ärzten:
Zwi-
schen 2006 und 2016 nahm die Anzahl der niedergelas-
senen Ärzte um 5,8% (7.407) auf 119.641 ab. Die Zahl der
Vertragsärzte stieg im selben Zeitraum leicht um 2,4%.
2. Starke Zunahme bei den angestellten Ärzten:
Der aus-
geprägte Trend zur Angestelltentätigkeit in der vertrags-
ärztlichen Versorgung setzt sich fort. Ende 2016 waren be-
reits 32.348 angestellte Mediziner im ambulanten Bereich
tätig, was gegenüber dem Jahr 2006 einem Anstieg um
das 3,6-fache entspricht.
3. Wachsender Medizinerinnenanteil:
Der Anteil der Ärz-
tinnen an der Gesamtzahl der berufstätigen Ärzte lag im
Strukturwandel in der ambulanten Versorgung –
Das Ende der Einzelpraxis?
Quelle:
www.gesundheitsdaten.kbv.deGrafik: REBMANN RESEARCH
Entwicklung der Praxen, BAG und MVZ
2013
64.235
19.346
2.006
2015
62.524
19.043
2.156
2014
63.513
19.174
2.073
2016
61.515
18.794
2.490
Anzahl der Einzelpraxen
Anzahl der BAG
Anzahl der MVZ
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000